Jedes Personalwesen und jede Bildungsorganisationen wurde schon von Digitialisierung und Automatisierung erfasst.
Beispiele sind Software für die elektronische Ablage von Dokumenten in Personalakten, Dokumentenmanagementsysteme und Contract Management Systeme.
Blockchain und Smart Contracts läuten eine neue, bahnbrechende Ära im Umgang mit Dokumenten und der Durchsetzung von Verträgen ein.
Sie sind die Schlüsseltechnologie, die HR-Fachbereichen und Bildungsinstitutionen nachweislich Zeit und Kosten sparen.
Die Flut an Dokumenten reisst in HR-Fachbereichen und Bildungsinstitutionen (Ausbildung, Fortbildung und Weiterbildung) nie ab.
Ständig werden Dokumente (elektronisch) erstellt, abgespeichert und geteilt:
Alle diese Dokumente teilen letztendlich das gleiche Schicksal:
Mit dem Einzug von Blockchain-Technologie lösen sich diese Erschwernisse und Haken in Luft auf. Zusätzlich wird das Dokumentenmanagement automatisiert.
Verträge (Arbeitsverträge, Werkverträge, Dienstleistungsverträge) werden in zunehmenden Masse automatisiert und (teilweise) KI-gestützt erstellt. Sie werden mit Personaldaten angereichert, die direkt via Schnittstelle (API) aus dem führenden HR-Softwaresystem oder dem Bewerbungsmanagement-System gespiesen werden.
Mit Unterzeichnung beziehungsweise digitaler Signatur wird eine Vertrag zu einem vorgegebenen Zeitpunkt rechtsgültig und den Parteien zugestellt (Vertragsabschluss).
Smart Contracts sind Programmcode, die die Vertragserfüllung und damit die im Vertrag enthaltenen Vertragsbedingungen automatisiert und ohne Intermediär durchsetzen.
Sie stossen automatisch daran angekoppelte Folgeaktionen und interne Prozesse im Unternehmen (z.B. IT) oder externe Vorgänge und Abläufe in Umsystemen an, unter der Voraussetzung die Vertragsbedingungen sind erfüllt. Ein Vermittlungsinstanz ist dadurch überflüssig.
Dabei sind Folgeaktionen auch Teil des Vertrags.
Durch Smart Contracts lassen sich Zulassungen zu Aus-, Weiter- und Fortbildunginstitutionen automatisieren.
Ein Smart Contract prüft sowohl die Zugangsvoraussetzungen als auch die Zahlung der Gebühren/Kosten automatisch.
Die e-ID als digitales Nachweisobjekt ist ein zentrale Entität innerhalb eines Ökosystems digitaler Nachweise (hierz e-ID Ökosystem).
HR-Fachbereiche von Unternehmen und Bildungsinstitutionen bilden hierbei einen Sektor, mit sektorspezifischen digitalen Nachweisen, die sich an die e-ID anbinden und sektorenübergreifend verwenden lassen.
Eine Blockchain ist vom Typ Distributed Ledger Technologie (DLT).
Sie ist somit eine verteilte Datenablage, d.h eine dezentrale Datenbank, verwaltet durch die teilnehmenden Partner:innen (Knoten).
Jedes Mitglied dieser Blockchain hat eine Kopie dieser Datenbank, wobei Daten dezentral auf allen Knoten parallel abgelegt werden.
Daten und Datensätze sind in der dezentralen Datenbank in Blöcken abgespeichert. Die Blöcke bilden eine ständig wachsende, jedoch endlich lange Kette. Sie sind also miteinander verknüpft. Das Datenbankregister wird so fortgeschrieben.
Eine Blockchain gründet auf einem P2P-Netzwerk aus Clients und Servern, den Netzwerkknoten.
Ein Konsensmechanismus sorgt dafür, dass alle Mitglieder über den gleichen Datenstand verfügen und die Daten gültig sind.
Sie garantiert dadurch allen Teilnehmer:innen der Blockchain Datenintegrität, Transparenz und Manipulationssicherheit.
Ein Netzwerk ist ein Verbund von Netzwerkknoten.
Die Blockchain-Technologie gründet auf einem Peer-to-Peer Netzwerk (P2P-Netzwerk).
Im Gegensatz zu einem Server-Client-Netzwerkmodell mit einem zentralen Server und damit verbundenen Clients sind in einem P2P-Netzwerk alle Netzwerkknoten gleichzeitig Server und Clients.
Auf jedem dieser Netzwerkknoten läuft folglich die Blockchain.
Alle Knoten besitzen zu einem jeweiligen Zeitpunkt den gleichen Systemzustand.
In zentralen Datenbanken sind Daten entweder lokal an einem einzigen Datenspeicherort (Datenbankserver Unternehmen) oder in der Cloud (externe Datenbankserver teilweise verteilt über mehrere Standorte) gespeichert.
In dezentralen Datenbanken dagegen besitzt jedes Mitglied der Blockchain eine Kopie der Datenbank.
Ein Ausfall eines Servers bedeutet daher nicht ein Wegfall des Datenzugriffs oder Datenverluste.
Eine dezentrale Datenbank zeichnet eine Datensatzhistorie (Logbuch) auf. Sie ist selbst eine Datei.
Da jeder Netzwerkknoten eine Kopie der Datenbank besitzt, entstehen bei neuen Dateneinträgen (Datenbankänderungen) zuerst einmal Datenungleichheitsstände.
Die Knoten sind gezwungen, sich über den Systemstatus zu einigen, um die Datenkonsistenz zu sichern.
In Blockchains erfolgt dieser Aushandlungsvorgang, d.h. der Konsensmechanismus automatisiert. Eine zentrale Kontrollinstanz (Autorität, Intermediär, Vermittlungsinstanz) ist dafür nicht erforderlich.
Aus jedem Dokument wird im Zuge der Zertifizierung ein Hashwert mittels einer Hashing Funktion erzeugt. Diese digitale Signatur (Bitfolge) wird in der dezentralen Datenbank abgespeichert.
Von diesem Hashwert kann nicht auf die Daten des Dokuments zurückgeschlossen werden.
Wird ein zertifiziertes Dokument nachträglich abgeändert, würde der neue Hashwert von dem ursprünglichen, in der Blockchain abgespeicherten Hashwert abweichen. Eine Verifizierung würde fehlschlagen.
Durch diese Verschlüsselung können Dokumente auch nicht gelöscht werden. Sie können aber widerrufen werden.
Als Teil der datenbezogenen (informationellen) Selbstbestimmung beschreibt die selbstbestimmte Identität (self-sovereign identity, SSI) die Kontrolle von Nutzer:innen über ihre Daten zum Zeitpunkt, an dem sie digital identifiziert sind.
Diese Self-Sovereign Identity (SSI) - Ansatz verschiebt die Datenhoheit weg von der Ausgabestelle eines digitalen Nachweise oder einer Überprüfungsstelle (z.B. Unternehmen) hin zu den eigentlichen Dateninhaber:innen.
Letztere speichern ihre eigenen Daten und geben diese anforderungsspezifisch, z.B. um einen digitalen Nachweis auszustellen, frei.
Die digitale Identität bezeugt, identifiziert und spiegelt eine Nutzerin, einen Nutzer für den digitalen Datenaustausch, z.B. in der Blockchain.
Ist die Blockchain das Rückgrat des Datenaustauschs, widerspiegeln digitale Nachweise die Datenbehälter, d.h. die Daten und die damit verbundenen Dokumente, welche ausgetauscht werden.
Digitale Nachweise (verifiable credentials) sind digitale Abbildungen herkömmlicher Dokumente wie z.B. Bildungsdiplome, Berufsabschlusszeugnisse, Zertifikate.
Die technische Verbindung zwischen Ausgabestelle, Inhaber:in digitaler Nachweise und Überprüfungsstelle ist dabei verschlüsselt, direkt, eindeutig und beendbar.
Smart Contracts sind digitale Regelwerke und damit im Grunde ein persistenter Programmcode.
Dieses unveränderliche Script läuft in der Blockchain.
Sie sind selbstausführende Verträge, wobei vorbestimmte (Folge-)Aktionen automatisch ausgeführt beziehungsweise ausgelöst werden, wenn die festgelegten Vertragsbedingungen erfüllt sind.
Smart Contracts sind also Programme, die die Abwicklung eines Vertrages, mithilfe der Blockchain-Technologie unterstützen und absichern.
Dabei automatisieren Smart Contracts die Vertragserfüllung (und nicht den Abschluss eines Vertrages).
Als Algorithmus bilden sie Wenn-Dann-Beziehungen ab.
Smart Contracts sind allerdings keine Verträge im rechtlichen Sinne.
Sie bilden rechtlich bindende Verträge lediglich ab und setzen sie durch. Sie sind so Bestandteil eines Vertrags.